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Autor: Sophie Nuglisch
Verlag: SadWolf
Erschienen: 18. Juni 2020
Format: Taschenbuch
(Elas Rezi)
Inhalt
Wie viel kann eine Mutter verkraften, um ihr Kind zu schützen? Kasia ist gerade erst von zu Hause ausgezogen, als sie auf dem Heimweg überfallen und vergewaltigt wird. Knapp neun Monate später trifft sie erneut auf den Täter, Arto, der auch der Vater ihres ungeborenen Kindes ist. Arto beschließt eine Familie mit Kasia und ihrer Tochter gründen zu wollen. Er macht ihr Angst, droht und setzt sie massiv unter Druck. Hat Kasia überhaupt eine Wahl? Wird sie die Wahrheit über diese eine, alles verändernde Nacht ans Licht bringen? Und was ist das Beste für ihre Tochter, für Amanda?
Meinung
Selten habe ich ein Buch gelesen, das mich so überfallen hat mit seiner Handlung und mit der Intensität, mit der die Geschichte von Kasia und ihrer Tochter Amanda erzählt wird.
Durch diese Grausamkeiten, die Sophie Nuglisch schildert und wie ihre Protagonistin auf diese reagiert, habe ich mich selber gefragt, wie ich reagieren oder wie ich mich verhalten würde in dieser
Situation.
Aber ich habe keine Antworten gefunden.
Denn was die Autorin intensiv und absolut ungeschönt beschreibt, ist eine Hölle, die ich mir im entferntesten nicht vorstellen könnte, in der Realität zu finden. Und doch denke ich, dass es Menschen
geben wird, die in einer solchen Hölle leben müssen.
Es ist so intensiv, dass ich keinen Widerstand leisten konnte, wenn mein Körper mit Weinen oder einer unbändigen Wut reagierte. Selbst jetzt fließen Tränen, die ich nicht schaffe zu unterdrücken.
Dazu fehlt mir einfach die Kraft.
Es fühlt sich alles absolut real an und ich spüre die Angst und die Verzweiflung von Kasia, aber auch die Liebe, die sie für ihre Tochter Amanda empfindet.
Dass ich all diese Emotionen habe, ist einfach dem fantastischen Schreibstil von Sophie Nuglisch zu verdanken. Sie schafft eine Stimmung und vor allem sind Angst und Verzweiflung immer präsent und
unterschwellig zu spüren.
Ihre Charaktere spielen ihre Rolle, die sie in dieser Geschichte zu spielen haben. Jeder Charakter grenzt sich deutlich ab und genau das ist, was diese Geschichte so real erscheinen lässt.
Jedes Kapitel wird aus der Sicht eines anderen Charakters erzählt, so dass ich als Leser ein komplettes Bild der Geschichte am hatte. Mein Körper reagierte mit Gänsehaut und kalten Schauern, die über
meinen Rücken liefen. Soweit hatte mich noch keine Autorin bisher gebracht und das rechne ich Sophie Nuglisch hoch an.
Mit dem Ende der Geschichte, hat mich die Autorin so aus der Bahn geworfen, dass ich alles nur noch wie in Trance wahrnehmen konnte.
Deswegen ist dieses Buch eindeutig nichts für zarte Gemüter.
Das Cover ist so wunderschön, dass man eigentlich nicht diese Geschichte erwartet.
Fazit
Es ist eine Geschichte über das Martyrium einer Frau, die durch die Hölle ging. Aber sie erzählt auch von einer grenzenlose Liebe einer Mutter für ihre Tochter.
Ich empfehle dieses Buch, aber nur Lesern, die diese menschlichen Abgründe unbeschadet verarbeiten können.
07.08.2020