Rezension: Bedlam Brotherhood - Er wird dich finden | T.M. Frazier

Weil in der Liebe und im Bandenkrieg alles erlaubt ist ...

Grim erwartet nicht mehr viel vom Leben. Von einer Pflegefamilie zur nächsten gereicht, hat er aufgegeben, irgendwo dazugehören zu wollen, etwas zu fühlen und irgendwann sogar zu sprechen. Bis er Emma Jean kennenlernt. Ihre erste Begegnung dauert nur wenige Minuten, eine unschuldige Berührung und ein paar Worte lang – und verändert beide für immer. Sie sehen sich nie wieder und können sich doch nicht vergessen. Fünf Jahre später steckt Grim als Scharfrichter des berühmt-berüchtigten Bedlam Brotherhoods metertief im Bandenkrieg von New Mexico. Insgeheim ist er immer noch auf der Suche nach Emma Jean – und findet sie bei den Los Muertos, seinem größten Feind. Er und die Meisterdiebin der rivalisierenden Gang wissen beide, dass das Leben sie auf die falschen Seiten eines erbitterten Krieges gestellt hat, und dass sie sich von einander fernhalten müssen. Doch ihrem Verlangen nach einander ist das leider völlig egal ...

Wow, also vorab, ich kenne weder die allseits angepriesene "King"-Reihe noch irgendein anderes Buch der Autorin.

Aber mir hat es richtig gut gefallen, auch wenn das Buch irgendwie viel zu kurz war. Ich habe es an einem Tag auf der Hin- und Rückfahrt mit der Bahn gelesen. Da habe ich zwar viel Zeit, aber so schnell habe ich lange kein Buch beendet.

 

Im ersten Teil der Trilogie lernen wir Tristan und Emma Jean kennen, ihr erstes Treffen in der Vergangenheit und wie sie sich seit "damals" entwickelt haben. Mir haben beide wirklich gut gefallen, T.M. Frazier hat einen tollen Schreibstil und die beiden Protagonisten haben sich mit Witz und schlagfertigen Dialogen direkt in mein Herz geschlichen.

 

Das Setting der Geschichte ist düster und brutal, wir erleben einen Bandenkrieg in der Kleinstadt Lacking und bekommen Einblick in die verschiedenen Gangs und ihren täglichen Kampf um die Vorherrschaft von Lacking. Die Handlung ist super spannend, man fiebert unweigerlich mit Emma Jean mit, möchte schreien, weinen und ist einfach nur sprachlos ob der brutalen und widerwärtigen Behandlung, die sie in ihrem täglichen Kampf ums Überleben ertragen muss.

 

Wie gesagt, habe ich das Buch innerhalb von einem Tag durchgesuchtet - anders kann man es gar nicht sagen. Die Geschichte lässt einen nicht zu Atem kommen, ständig ist man mit der weiblichen Protagonistin auf der Hut und rast nur so durch die Seiten.

 

Tristan hat besser getroffen als Emma Jean, er ist an eine Gang geraten, die die Jungen auf Grund ihrer Vergangenheit und sozialen Störungen auswählt. Trotzdem sind sie eine Familie und sind trotz Gewalt und Brutalität seltsam normal, das Familiengefühl ist hier greifbar im Gegensatz zur Diktatur in der anderen Gang.

 

Bis zum Ende fand ich das Buch noch gar nicht so extrem krass und brutal, aber dieses Ende hat mich dann doch etwas geschockt. Außerdem gibt es einen extrem miesen Cliffhanger, der einen das Erscheinen des 2. Bandes kaum erwarten lässt. Ich habe auf jeden Fall schon eine Theorie zum Cliffhanger, aber keine Sorge, ich werde hier niemanden spoilern.