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Rezension: Der Junge aus dem Wald | Harlan Coben

Herzlichen Dank an die Verlagsgruppe Random House für die Bereitstellung. 

 

Autor: Harlan Coben
Verlag: Goldmann Verlag
Erschienen: 24. August 2020
Format: ebook

Paperback: 464 Seiten

 

Verlagsseite | Amazon

 

(Tinas Rezension)

Inhalt

 

Als kleiner Junge wurde er im Wald gefunden, allein und ohne Erinnerungen. Niemand weiß, wer er ist oder wie er dort hinkam. Dreißig Jahre später ist Wilde immer noch ein Außenseiter, lebt zurückgezogen als brillanter Privatdetektiv mit außergewöhnlichen Methoden und Erfolgen. Bis die junge Naomi Pine verschwindet und Staranwältin Hester Crimstein ihn um Hilfe bittet. Was zunächst wie ein Highschooldrama aussieht, zieht bald immer weitere Kreise – in eine Welt, die Wilde meidet. Die Welt der Mächtigen und Unantastbaren, die nicht nur Naomis Schicksal in den Händen zu halten scheinen ...

 

Meinung

 

Ich muss gestehen, dass dies mein erstes Buch von Harlan Coben war und ich denke, ich hätte mir doch eher eins der älteren Bücher aussuchen sollen.

Der Klappentext klingt so herrlich mysteriös und ich habe mir so viel davon versprochen, aber leider wurden meine Erwartungen nicht erfüllt.

 

Wilde wurde vor 30 Jahren ohne Erinnerung an seine Vergangenheit in einem Wald gefunden, hat sich soweit es ihm möglich ist der Gesellschaft angepasst und lebt jetzt zurückgezogen in ebendiesem Wald. Er ist Teilhaber an einer Securityfirma und nimmt immer wieder kompliziertere Fälle an. So wie auch dieser, in den sein direktes Umfeld verwickelt zu sein scheint. Mit Hilfe der Staranwältin Hester Crimstein versucht er, den Fall um das verschwundene Mädchen zu lösen.

 

Zuerst muss ich sagen, dass ich die eigentliche Handlung bzw. Grundidee doch sehr gut fand, aber die Umsetzung, die Erzählweise und die Nebenhandlungen waren mir irgendwie zu schwammig...unwirklich... ich finde gar nicht die richtigen Worte. Anfangs war ich absolut angetan - auch von Hesters erstem TV Auftritt oder der Situation, der sich Naomi in der Schule stellen musste - aber irgendwann driftete für mich die Geschichte in die andere Richtung ab. Die Charaktere waren alle klischeehaft und übertrieben gezeichnet und ich habe keiner dieser Personen etwas abgewinnen können.

Vor allem Hester fand ich gar nicht authentisch, sie war ständig überdreht und die Dialoge waren oft kindisch und an den Haaren herbeigezogen. Ich hatte das Gefühl, als würde ich eine Daily Soap ansehen und keinen Thriller lesen. Auch Wilde war für mich selten authentisch und ich wurde nicht warm mit ihm.

 

Die Geschichte der Familie Crimstein und die von Wilde sind miteinander verbunden und vordergründig ging es in „Der Junge aus dem Wald“ um diese Konstellation und die Auswirkungen auf die betroffenen Menschen. Deswegen hätte ich gern mehr über Wildes Vergangenheit und den Unfall seines besten Freundes erfahren, was der Geschichte wahrscheinlich zu mehr Spannung und Würze verholfen hätte.

Es ist echt schade, denn es kam während des Lesens überhaupt keine Spannung auf – am Ende wurde die Spannungskurve zwar minimal erhöht, aber da war das Buch dann auch schon vorbei. Ich würde es deshalb auch nicht als Thriller bewerten, sondern eher als Polit- und Familiendrama. 

 

Fazit

 

Leider ganz anders, als erwartet - „Der Junge aus dem Wald“ konnte mich nicht überzeugen. Obwohl der Plot eigentlich interessant war, hat mir die spannungslose Umsetzung zusammen mit der übertriebenen Erzählweise und den überspitzt gezeichneten Charakteren leider nicht so gut gefallen.

2,5 von 5 Sternen, mit Tendenz nach oben. 

 

21.09.2020