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Die Astronautin - In der Dunkelheit wird deine Stimme mich retten

Autor: S. K. Vaughn

Verlag: Goldmann Verlag
Erschienen: 15. Juli 2019

Format: ebook

 

Rezensionsexemplar

Herzlichen Dank an die Verlagsgruppe Random House für die Bereitstellung. 

 

(Tinas Rezi)

 

Inhalt: 

Weihnachten 2067: Auf der Krankenstation eines halb zerstörten Raumschiffs erwacht May Knox aus der Bewusstlosigkeit. Sie scheint die letzte Überlebende einer hoffnungsvollen Mission zu sein und hat doch keine Erinnerungen an einen möglichen Unfall. Bald kämpft sie gegen eine Vielzahl von Gefahren ums Überleben. Ihre einzige Rettung ist die Funkverbindung zur NASA, vor allem zu dem Wissenschaftler Stephen, der Schiff und Auftrag kennt wie kein Zweiter. Doch Stephen ist auch Mays Ex-Mann, dessen Herz sie brach und der ihr und der Nasa den Rücken kehrte. Jetzt ist seine Stimme alles, was ihr noch Hoffnung geben könnte in der Schwärze des Alls ...

 

Meinung: 

Irgendwo im Weltall, 2067: Maryam (Kurzform May) Knox erwacht auf dem Raumschiff Hawking 2 aus einem künstlichen Koma und muss feststellen, dass sie vollkommen allein ist und sich kaum an etwas erinnern kann. Im Laufe der Zeit kommt sie hinter die Geschehnisse auf dem Schiff und bemerkt schnell, dass sie sich in Gefahr befindet.

 

Erzählt wird in der 3. Person, die Kapitel sind unterteilt in verschiedene Sichtweisen und Rückblicke. Der allwissende Erzähler schildert die Geschichte mal aus der Sicht von May und dann wieder aus der Sicht von Stephen, unseren beiden Protagonisten. Außerdem gibt es zwischendrin immer wieder Kapitel mit Rückblenden, welche dem Leser mehr Hintergrundwissen geben und die Gefühle der Charaktere beschreiben. So entsteht nach und nach aus 3 verschiedenen Handlungssträngen eine komplette und komplexe Geschichte.

 

Die Charaktere des Buchs haben mir außerordentlich gut gefallen. Sie haben alle so viel Tiefe und waren vollkommen authentisch. May, die draufgängerische Kommandantin und Stephen, der introvertierte Ingenieur bilden ein außerordentliches Gespann und auch alle anderen Charaktere sind großartig ausgearbeitet und nehmen großen Einfluss auf die Geschichte.

 

Einen Charakter - wenn man diesen überhaupt so nennen kann - muss ich hier auf jeden Fall erwähnen. KIs (Künstliche Intelligenzen) sind zu dieser Zeit anscheinend in jedem Haushalt vertreten. Die KI des Raumschiffs, deren Name A.N.N.I ist (Die Abkürzung für Artificial Neural Network Inference / Künstliche neuronale Netzwerk-Inferenz) ist Mays einzige Kommunikationspartnerin nach dem Aufwachen aus dem Koma und unterstützt und unterhält May während ihrer Reise. May tauft die KI auf den Namen ihrer Mutter "Eve" und bittet sie zum Beispiel, nicht so ganz wie ein Roboter zu sprechen, sondern sich ihrer Sprache anzupassen und Eve entwickelt nach und nach einen eigenen Charakter. Die beiden werden richtige Freunde und es hat wirklich Spaß gemacht, den beiden zuzuhören. 

 

 "Ich glaube, deine "natürliche" Stimme ist mir lieber - aber vielleicht könntest Du ein bisschen relaxter sprechen."

"Null Problemo, Schwester. Alles im grünen Bereich."

(Pos. 519, 7)

 

Eve hat mir richtig gut gefallen, die KI besteht aus organischen Stoffen (den Technikteil habe ich leider nicht wirklich behalten können, aber dazu gleich mehr) und kommt nicht wie ein Roboter sondern fast menschlich rüber. Sie kann lernen, reflektieren und sich in andere hineinversetzen. Und sie setzt sich sogar mit dem Tod bzw. dem Nicht-Existieren auseinander:

 

"May, haben Sie jemals daran gedacht, aufzuhören zu existieren? Ich schon. Es ist fast unmöglich, das zu verarbeiten. Ich bin eine Maschine, aber selbst ich möchte das erleben, was ich Leben nennen würde."

(Pos. 6045, 84)

 

Der Schreibstil des Autors ist flüssig und angenehm zu lesen und man konnte der Handlung gut folgen. Alles war detailliert beschrieben, die technischen Aspekte für mich manchmal zu detailliert. Bei vielen Begriffen oder technischen Beschreibungen konnte ich nicht ganz folgen und ich könnte auch nicht sagen, ob das jetzt richtig ist oder nicht ;) Das hat mich beim Lesen aber nicht wirklich gestört, denn die Handlung war einfach spannend. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen, musste immer weiter lesen, wie May und Stephen jedes Hindernis begangen haben. Die Dreiecksgeschichte, die Verschwörungstheorien und die Geschehnisse, die während und für Mays Rettung geschehen machen das Buch zu einem echten Page-Turner, ich hatte das Gefühl einen Blockbuster zu schauen und hätte nichts dagegen, wenn "Die Astronautin" verfilmt würde.

 

Die Liebesgeschichte fand ich sehr passend und gut dosiert, durch den Zusatz des Buchs hat man ja schon eine Ahnung davon bekommen können, aber es keine reine Liebesgeschichte geworden. Die Beziehung - oder Nicht-Beziehung der beiden Protagonisten ist echt und überzeugend dargestellt.

 

"Deine Stimme", sagte sie zitternd. "Alles war so dunkel. Aber ich habe sie gehört. Ich habe sie gehört."

(Pos. 4620, 60)

 

Fazit:

Eins meiner Highlights 2019. Ich mag Sci-Fi Geschichten, und wer sich von technischen Details und vielen Seiten nicht abhalten lässt, findet sich in einem großartigen, actiongeladenen Weltraumabenteuer über Liebe und auch Selbstfindung - inklusive Drama- und Krimi/Thiller-Elementen - wieder. Eine klare Leseempfehlung. 

 

01.11.2019

 

Hier geht es zur Homepage der Verlagsgruppe. 

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Kommentare

  • Pia Backmann (Freitag, 06. Dezember 2019 11:44)

    Hey,
    das war eine spannende Zusammenfassung! Ich überlege, ob ich das Buch mal ausprobieren, denn science Fiction mit weiblicher Hauptfigur UND KI hört sich nach einem Knüller an!

    Ich habe über twitter noch eine Cover-Diskussion mitbekommen. Die Protagonistin ist schwarz und auf dem Originalcover sieht man das auch: https://images-eu.ssl-images-amazon.com/images/I/51jCZ232eqL._SY445_QL70_.jpg
    leider wurde das für den Deutschen Markt wieder "gewhitewashed"...

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