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Autor: Christina Henry
Verlag: Penhaligon Verlag
Erschienen: 01. Februar 2020
Format: ebook
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(Tinas Rezi)
Inhalt
Seit zehn Jahren ist Alice in einem düsteren Hospital gefangen. Alle halten sie für verrückt, während sie selbst sich an nichts erinnert. Weder, warum sie sich an diesem grausamen Ort befindet, noch, warum sie jede Nacht Albträume von einem Mann mit Kaninchenohren quälen. Als ein Feuer im Hospital ausbricht, gelingt Alice endlich die Flucht. An ihrer Seite ist ihr einziger Freund: Hatcher, der geisteskranke Axtmörder aus der Nachbarzelle. Doch nicht nur Alice und Hatcher sind frei. Ein dunkles Wesen, das in den Tiefen des Irrenhauses eingesperrt war, ist ebenfalls entkommen und jagt die beiden. Erst wenn Alice dieses Ungeheuer besiegt, wird sie die Wahrheit über sich herausfinden – und was das weiße Kaninchen ihr angetan hat …
Meinung
Adaptionen von Alice im Wunderland gibt es ja einige und ich habe bei weitem nicht alle gelesen. Aber auf diese hier war ich richtig gespannt und ich wurde nicht enttäuscht! Vorab: Dieses Buch ist absolut kein Kinderbuch und ich habe schon Rezensionen gelesen, die nach einer Triggerwarnung schreien. Aber der Reihe nach:
Alice lebt seit Jahren in einem Irrenhaus. Sie weiß nicht mehr, warum genau sie an diesem schrecklichen Ort ist – sie kann sich nur an eine Teegesellschaft vor langer Zeit erinnern, an ein Kaninchen und Blut... Eines Nachts bricht ein Feuer aus und Alice hat die Chance mit ihrem Zellennachbarn Hatcher zu entkommen. Und sie folgt den Spuren ihrer und Hatchers Erinnerungen an die schrecklichen Ereignisse, die sie beide in dieses Irrenhaus gebracht haben und den Spuren des Unwesens, welches unter dem Irrenhaus eingesperrt war.
Diese Adaption ist wirklich gelungen, sie unterscheidet sich aber komplett von Alice im Wunderland, so wie wir es kennen. Es ist eine düstere, beklemmende und phantasievolle Welt, die die Autorin geschaffen hat. Natürlich gibt es viele Originalcharaktere von Alice im Wunderland - Cheshire, die Raupe, das Walross, nur dass sie alle gaaanz anders sind. Die Namen und einige Eigenschaften sind gleich aber die Autorin hat daraus eigenständige Charaktere geschaffen, die absolut nicht wie ein billiger Abklatsch wirken. Alice fand ich als Charakter wirklich gut. Anfangs erscheint sie etwas labil, aber nach der Flucht aus dem Irrenhaus, wird sie nach und nach mehr sie selbst und mausert sich sogar zu einer mutigen Protagonistin. Auch die anderen Charaktere waren absolut genial und verrückt erdacht.
Das ganze Setting in diesem Buch ist beklemmend, düster und brutal. Frauen sind nicht viel wert und werden von allen Bossen extrem schlecht behandelt - einer ist grausamer als der andere. Es gibt viele detailliert beschriebene Gewalt- und Folterszenen. Dies passt aber hervorragend in das grausige Setting und wirkt keineswegs übertrieben oder aufgesetzt. Man muss sich auf jeden Fall darüber im Klaren sein, dass man hier keine bunte Zuckerwatten-Geschichte über Alice im Wunderland liest. In diesem Wunderland kann jeder Schritt der letzte sein und wenn man das Pech hat, in der Alten Stadt zu leben, muss man sich dieser Gefahren immer und überall bewusst sein - gerade als Frau.
Der Schreibstil ist geradlinig und einfach perfekt. Christina Henry schafft es, dass man die Bilder vor dem geistigen Auge sieht und mit Alice und Hatcher durch diese extrem finstere Welt irrt. Ich habe das Buch innerhalb von zwei Tage buchstäblich weggeatmet - die Geschichte entwickelt einen Sog, dem man sich einfach nicht entziehen kann.
Fazit
Eine klare Leseempfehlung an alle, die eine interessante und komplett abgedrehte Version einer klassischen Geschichte lesen möchten. Man sollte sich auf durchgeknallte Charaktere in einem brutalen und dunklen Setting gefasst machen: es fließt Blut und davon reichlich. Dies ist - wie bereits erwähnt - keine zuckerwattige Alice Geschichte, sondern genau das Gegenteil, inkl. Mord, Vergewaltigung, Folter. Trotzdem ist dieses Buch absolut großartig und ich freue mich extrem auf die weiteren Bände.
25.02.2020