Autor: A. L. Kahnau
Verlag: BoD
Erschienen: 23.07.2019
Format: Taschenbuch
Seitenzahl: 448
(Elas Rezi)
Klappentext
Wenn mein Schmerz eine Farbe hätte, dann wäre er lila.
Sanft fahre ich mit den Fingern über den Fleck. Er hat die Form eines Schwans. Mit langem Hals und breitem Körper. Sein Schnabel reicht bis an meinen untersten Rippenbogen, die Schwanzfedern berühren
meine linke Hüfte. Ein Kunstwerk in Blau-Lila.
Faszinierend, dass etwas so Grobes wie die Faust meines Stiefvaters etwas so Filigranes wie diesen Fleck erzeugen kann.
Meine Meinung
A.L. Kahnau hat das Talent die Tabuthemen unserer Gesellschaft so greifbar zu machen. Der Leser fühlt den Schmerz und die Hilflosigkeit, die Romy ihre Protagonistin durchlebt.
Fühlt ihre Verzweiflung auf der Suche nach einem Ausweg aus dieser Hölle aus physischer und psychischer Misshandlung, der sie durch ihren Stiefvater Richard ausgesetzt ist.
Man kann sich dem Buch nicht entziehen. Es zerreißt die Seele und setzt sie langsam wieder zusammen.
Man beginnt zu lesen und kann das Buch nicht mehr aus der Hand legen. A.L.Kahnau „zwingt“ den Leser sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen und darüber nachzudenken.
Ja die Autorin kann dies alles beim Leser hervorrufen. Ich war wütend, habe gelitten und geweint und mich erinnert. Sie brachte mich an meine Grenzen des Ertragbaren und darüber hinaus
Man muss dieses Gefühlschaos aushalten können.
Es wird dem Leser klar, dass es nicht nur eine Geschichte ist, sondern das es jeden Tag hinter verschlossenen Türen geschieht. Das es wirklich diese Richards in unserer Gesellschaft gibt.
Aber das Buch schildert nicht nur die Gewalt und die Resignation von Romy . Nein es zeigt auch eine starke Protagonistin, die um ihre Recht auf Unversehrtheit und Würde kämpft.
Fazit
Ein Buch das in der heutigen Zeit wichtiger als jemals zuvor ist. Und keine andere Autorin außer A.L. Kahnau hätte es so schreiben können.