Klappentext:
Der Name ist der Schlüssel zur Seele.
Der 16-jährige Nummer 19 träumt insgeheim davon, als Erwachsener ein Held und bedeutender Name zu werden. Die 19 hat ihm in seinem Leben bisher kein Glück gebracht. Doch als der Tag der Namensgebung
endlich gekommen ist, lösen sich seine Hoffnungen in Unglauben auf. Er erhält einen Namen, den keiner zu kennen scheint. Wer ist dieser Tirasan Passario, dessen Namen er für den Rest seines Lebens
tragen wird? Nur das große Namensarchiv in der Hauptstadt Himmelstor kann ihm Auskunft geben. Gemeinsam mit dem Krieger Rustan Polliander und dessen Freunden macht er sich auf in die weit entfernte
Stadt. Doch die Reise entpuppt sich als gefährlicher als erwartet. Namenlose und dunkle Verfolger trachten der Gruppe nach dem Leben. Und auch sein eigener Name hält noch einige Überraschungen für
Tirasan bereit …
Mehr zum Inhalt:
In der Welt Mirabortas ist man ohne Namen ein Nichts, man hat keine Fähigkeiten und keine Persönlichkeit. Man ist nur eine Nummer unter vielen. Am Tag der Namensgebung wirkt die sogenannte
Namensmagie und die unbedeutende Nummer wird zum Namen; bekommt endlich seine Persönlichkeit und somit seinen Platz in der Welt.
Meine Meinung:
Vorweg muss ich sagen, dass ich sehr gespannt auf diese Geschichte war. Allein der Titel und später der Klappentext und das hübsche, aber eigentlich schlicht gestaltete Cover haben mich richtig
neugierig gemacht. Nicole Gozdek hat mit „Die Magie der Namen“ 2015 den ersten #erzählesuns-Award des Piper Verlags auf Wattpad gewonnen, was natürlich die Neugierde auf diese Geschichte noch
geschürt hat.
Das Buch ist mit viel Liebe zum Detail gestaltet, man findet eine Karte zur Welt Mirabortas und am Ende ein Glossar, in dem die wichtigsten Begriffe noch einmal erklärt werden. Dafür war ich an
manchen Stellen sehr dankbar!
Der Schreibstil ist flüssig und lässt einen das Buch in einem Rutsch lesen wollen. Die Story und die Idee dahinter sind wunderbar umgesetzt – es ist endlich einmal wieder etwas ganz Neues, was aus
dem Einheitsbrei hervor sticht. Nicole Gozdek versteht es sehr gut, dem Leser diese völlig andersartige, magische und manchmal auch erschütternde Welt, so wie die leider dazu gehörenden
Ungerechtigkeiten zu vermitteln.
Die Geschichte lässt sich in 3 Teile aufgliedern:
Der erste Teil befasst sich mit der Namensgebung und dem Einstieg in die Welt der Nummern und Namen. Man lernt Tirasan als Nummer 19 kennen, erfährt wo und wie er lebt, was er sich von seiner
Namensgebung erhofft und wie er als Nummer mit den anderen Kindern zurecht kommt.
Im zweiten Teil geht es um die Reise zum großen Namensarchiv, auf der Tirasan zum ersten mal merkt, dass die Welt der Namen doch nicht so großartig ist, wie er sich das immer erträumt hat. Außerdem
kommen hier zum ersten Mal die Namenlosen ins Spiel. Man kommt immer wieder ins Grübeln, woher die Namensmagie kommt und was es genau damit auf sich hat.
Im 3. und letzten Teil erfahren wir mehr über die Hintergründe, auch mehr über Tirasans Namen und es gibt die große Auflösung, die eigentlich hätte so gut sein können, mir aber viel zu schnell und zu
einfach vonstatten ging.
Die Hauptpersonen fand ich ok, mehr aber auch nicht. Die Geschichte wird aus Tirasans Perspektive geschrieben, aber trotzdem konnte ich mich nicht besonders gut in ihn hineinversetzen. Ich habe seine
Aktionen / Reaktionen nicht immer nachvollziehen können. Außerdem fand ich, dass alle Charaktere zu wenig Tiefgang hatten – es gab zwar detailreiche Beschreibungen zu jedem von ihnen, aber alles in
allem fand ich die Personen allgemein zu flach. Tirasan habe ich zwischendurch öfter als weinerlich und verweichlicht empfunden, aber das gehört wahrscheinlich dazu, wenn niemand deinen Namen kennt
und die Namensmagie augenscheinlich nicht gewirkt hat. Trotzdem habe ich die 5 Freunde gern auf ihrer Reise nach Himmelstor begleitet, da es für mich um die Namensmagie im Allgemeinen und nicht um
die einzelnen Personen ging.
Fazit:
Eine faszinierende Welt und ein tolles Thema, welches bis zum Schluss spannend erzählt wird.
Das Ende kam allerdings viel zu plötzlich – ich hatte das Gefühl, dass bis dorthin alles sehr ausführlich und detailliert beschrieben wurde und plötzlich musste schnell ein Ende her. Irgendwie war
nach der Komplexität dieser Welt und der Namensmagie, das Ende zu einfach und zu schnell „abgefrühstückt“.
Trotzdem eine klare Leseempfehlung, denn der Weg dorthin ist wirklich spannend und die Story einfach erfrischend neu!