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Autor: M. G. Wheaton
Verlag: Heyne
Erschienen: 11. Mai 2020
Format: ebook
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(Tinas Rezi)
Inhalt
Emily ist eine KI. Sie wurde designt und programmiert, um den Menschen in allen Lebenslagen zu helfen. Und obwohl das eigentlich gar nicht möglich sein sollte, liebt Emily die Menschen. Aber als die Sonne zu erlöschen droht, hat auch sie kein Programm, um das zu verhindern. Dennoch fasst sie einen Plan, um die Welt zu retten. Doch nicht jeder glaubt an ihre guten Absichten, und so wird Emilys Liebe zu den Menschen auf eine harte Probe gestellt ...
Meinung
Emily Eternal habe ich gesehen und wusste, dass ich es lesen muss. Geschichten über KIs und ihre Interaktionen mit den Menschen finde ich immer absolut spannend, leider bin ich wohl mit den falschen
Erwartungen an das Buch gegangen und habe eine Enttäuschung erlitten.
Zum Inhalt kann ich so viel sagen, dass Emily keine KI - also künstliche Intelligenz - ist, sondern ein künstliches Bewusstsein. Sie liebt die Menschen über alles und möchte am liebsten ein Mensch
sein. Die Welt steht kurz vor ihrer völligen Zerstörung, denn die Sonne hat ihr Haltbarkeitsdatum erreicht und steht kurz vor der völligen Zerstörung und Emily versucht alles, um die Menschheit zu
retten.
Das klingt ja erst mal nach einer actionreichen Story und versprach es auch anfangs zu werden, wurde dann aber ein YA Road Trip mit passender Liebesgeschichte. Emily - man bedenke, dass sie immer
noch ein Computer ist - verliebt sich in einen Studenten und stellt sich sogar vor, wie es wäre mit ihm zu zusammen zu sein - und es wird immer schräger... ab einem bestimmten Punkt konnte ich die
Geschichte nicht mehr erst nehmen.
Ich habe bis zum Schluss durchgehalten, weil ich gehofft habe, dass der Autor hier wieder auf die Ausgangslage zurück kommt, aber das ist leider nicht geschehen.
Der Schreibstil gefällt mir sehr gut, man kann der Geschichte gut folgen und es wird auch nicht langweilig - nur einfach zu seltsam. Die Charaktere fand ich ansprechend, aber je weiter die Geschichte
sich entwickelte, desto weniger konnte ich einige der Charaktere wirklich ernst nehmen. Es ist einfach eine Story über ein Mädchen / eine Auserwählte, welches im (fast-) Alleingang die Menschheit
rettet und die KI / KB Komponente ist zwar stellenweise interesssant, aber alles passt hier einfach nicht zusammen - dabei
waren die einzelnen Komponenten sehr unterhaltsam - als KI war Emily toll, wenn sie aber wieder ihre menschliche, leicht naive und hochromantische Seite gezeigt hat, passte es wieder nicht zur KI
usw.
Was mich auch noch sehr gestört hat, war, dass alles etwas zu reibungslos lief. Emily kam der Zufall oft so zur Hilfe, dass sie ungesehen entkommen konnte oder ihre Pläne ohne Probleme in die Tat
umsetzen konnte. Auch das Ende der Welt wurde einfach viel zu "nett" dargestellt, alle haben es so hingenommen und die meisten sind sogar ihren ursprünglichen Jobs und Tätigkeiten nachgegangen.
Würde die Erde in rund 6 Monaten untergehen, stellte ich mir eine ganz andere Stimmung vor.
Fazit
Ich bin mit völlig anderen Erwartungen an diese Geschichte gegangen. Vielleicht bin ich die falsche Zielgruppe, aber für mich hat die künstliche Intelligenz bzw. das künstliche Bewusstsein nicht zu einer naiven und "menschseinwollenden" Protagonistin gepasst. Einzeln waren die Handlungssträge sogar recht unterhaltsam, aber zusammen ergeben sie für mich eine seltsame YA Geschichte mit SciFi Elementen. Irgendwie hat das alles nicht zusammen gepasst. Auch nach dem Schreiben dieser Rezension bin ich immer noch nicht sicher, was ich genau davon halten soll.
05.07.2020