Rezension: Fucking Karma: Oder von Geschichten, die niemals enden | Arif Kryeziu 

Werbung: Herzlichen Dank an den Verlag für die Bereitstellung. 

Autor: Arif Kryeziu
Verlag: SadWolf Verlag
Erschienen: 31. März 2021
Format: Taschenbuch
ISBN: 978-3-96478-068-3
Seitenzahl: 548 Seiten

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(Elas Rezension)

Inhalt:

Alim Taleku leidet an Größenwahn. So scheint es zumindest, wenn der Ich-Erzähler davon berichtet, wie er einen Lügendetektor besiegt, gegen den gefährlichsten Stier des Dorfes antritt oder angeregt von Dumas Graf von Monte Christo aus dem Gefängnis ausbricht.

Viel zu fantastisch scheint uns die Realität des Flüchtlings aus Kosova. Doch was wenn Alims Geschichten wahr sind und das Leben wirklich ein großes Märchen ist, das nur im Grau der furchtbaren Realität verschwunden ist?

Meinung:

Arif Kryeziu hat etwas in mir mit diesem Buch ausgelöst, das zwischen Phantasie und Realität hinunter her swichted, ohne große Vorwarnungen. Man schleudert zwischen Realität und Fiktion und ist sich dem vollkommen bewusst, was mit dem Leser passiert während des Lesens.

Mich hat es tief beeindruckt und fasziniert, den fantastischen Erzählungen der Großmutter zu folgen und mir genauso bewusst zu sein, dass mein Geist in andere Welten abdriftete, um gnadenlos und hart wieder auf dem Boden aufzuschlagen. Denn so schön die Phantasiegebilde waren, desto härter traf es mich aus diesen „Tagträumen“ aufzuwachen.

Diese Geschichte hat meine Seele auf so mannigfaltige Weise berührt und mich selber über vieles in meinem Leben nachdenken lassen. Aber es war nie aufwühlend oder machte mich traurig. Ganz im Gegenteil schenkte sie mir Frieden. Einen Frieden und eine Ruhe, die ich selten empfunden habe, die mich einhüllte und wiegte. Mich führte sie auf eine andere Ebene meiner Wahrnehmung und ich begann zu fühlen. Einfach nur zu fühlen, wie mein Atem gleichmäßiger wurde und meine Gedanken sich zu ordnen begannen.

Es mögen erfundene Geschichten sein, aber in jeder Fiktion steckt ein Funke Wahrheit und möchte einfach, dass diese Geschichten wahr sind. Denn das ist doch das, was wir uns wünschen.
Kennt ihr den Film „Ist das Leben nicht schön“ ? In diesem Film versucht ein Vater für seine Tochter die Grausamkeiten ihres Alltags in wundervolle Momente zu verpacken. Genau das passiert in diesem Buch auch.

Beim Lesen hatte ich teilweise das Gefühl zu schweben und wie in Zuckerwatte gepackt, die Geschichte zu erleben. Es war einfach wunderschön und ich hing im übertragenen Sinn an den Lippen des Autors.

Es ist schwer zu beschreiben, was ich empfinde. Es ist ein Gefühl von Frieden und Glück, das mich erfüllt und mich trägt. Ich hoffe dieses Gefühl in meinem Alltag nicht wieder zu verlieren, denn das ist etwas nachdem ich mich sehnte, mich gar danach verzehrte.

Das Cover ist einfach magisch.

Fazit:

Es sollte jeder lesen, der sich traut, wie ich auf diese „Seelenreise“ zu gehen oder einfach wunderschöne Lesestunden, sowie ich sie hatte, zu erleben.

27.04.2021