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Rezension: Kalte Nacht - Anne Nordby

Werbung: Herzlichen Dank an den Verlag und NetGalley Deutschland für die Bereitstellung. 

 

Autor: Anne Nordby
Verlag: GMEINER-Verlag
Erschienen: 11. März 2020
Format: ebook

 

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(Tinas Rezi)

Inhalt

 

»›Hilfe! Hilfe, hört mich denn keiner? Bitte, ich will hier raus!‹ Keuchend lässt Tina den Kopf auf den Boden sinken. Der Geruch nach Erde ist überwältigend. Eine erste Erinnerung streift sie. Doch sie will die Bilder nicht sehen. Nicht jetzt, nicht morgen, niemals. Sie wartet auf die Erlösung - des Schlafes, der Ohnmacht, des Todes. Egal, was. Es ist zu furchtbar. Sie wendet sich hin und her, will mit Gewalt verhindern, dass alles zu ihr zurückkommt. All ihre Fehler. Ihr Versagen.
Ein leises Knacken lässt sie aufschrecken. Mit aufgerissenen Augen lauscht sie in die Dunkelheit.
›Ist da jemand?‹«

Wenn sich der langgehegte Traum vom Ferienhaus in Schweden als Albtraum entpuppt …
Ein neuer Fall für Tom Skagen von der Sondereinheit Skanpol - zuständig für grenzüberschreitende Verbrechensbekämpfung zwischen Skandinavien und Deutschland.

 

Meinung

 

Lange hat mich kein Thriller mehr so bewegt, wie dieses Buch. Der Klappentext hat mich absolut angesprochen und ich musste dringend wissen, worum es geht. Aber mit so einer tiefgreifenden und berührenden Geschichte habe ich nicht gerechnet. Als Leser schaut man in menschliche Abgründe, erlebt Fremdenfeindlichkeit an einem so idyllischen Ort und auch innerhalb der sozialen Strukturen stößt man auf Ungeheuerlichkeiten und bleibt fassungslos zurück.

Was als tragischer Unfall beginnt, entpuppt sich bald als Mord- und Entführungsermittlung. Tom Skagen trifft auf seine Jugendliebe und seine schreckliche Vergangenheit und versucht an erster Stelle das Verschwinden einer Mutter und einen Mordfall aufzuklären.

Anne Nordby schreibt extrem gut und man fühlt sich, als würde man neben dem Protagonisten Tom die Ermittlungen begleiten. Das Ausmaß des Schreckens wird wohldosiert gezeigt, jedes Kapitel endet mit einer neuen Wendung und jedes mal trifft es einen hart. Mal gibt es eine Rückblende, die einige Geschehnisse aufklärt, dann wird wieder aus der Sicht des Mörders erzählt und dann gibt es Schilderungen aus der Sicht der Opfer und natürlich auch aus der Sicht des Protagonisten. Die Autorin schafft es bei jeder Sichtweise ein richtiges Maß an Authentizität zu schaffen, so dass man sich in den jeweils handelnden Charakter einfühlen kann und die Geschichte bzw. diesen kurzen Ausschnitt vollkommen in sich aufnimmt. Sie verbindet alle diese Ausschnitte in einem Geflecht aus Lügen, Unterdrückung und Gefahr.

Dieses Buch hat mich einfach durchgehend gefesselt. Die Protagonisten waren authentisch und hervorragend kreiert, sie waren absolut greifbar und haben einen wunderbaren Rahmen für diese geniale Geschichte über eine bedrückende Tragödie gegeben.

Die Spannung bleibt bis zum Ende des Buchs extrem hoch, weil man ständig meint, dass jetzt der richtige Täter bzw. die richtige Erklärung gefunden wurde, aber schon im nächsten Teil stellt sich die Annahme oder eine Spur als falsch heraus und die Autorin schafft es einfach, den Leser mit Anspielungen und falschen Fährten an der Nase herumzuführen. Ich finde, für ein Buch mit über 500 Seiten ist die anhaltende Spannung und der durchgehende (wenn auch manchmal leise) Nervenkitzel eine außerordentliche Leistung und ich ziehe im Geiste meinen Hut vor Anne Nordby.
 

 

Fazit:

 

Absolut großartig. Spannender Schweden-Thriller, mit grandioser und fesselnder Handlung, authentischen Charakteren und einer Handlung, die den Leser garantiert fassungslos zurücklässt. Ich muss unbedingt Tom Skagens ersten Fall lesen. 

 

 

18.03.2020