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Rezension: The Passengers - Du entscheidest über Leben und Tod| John Marrs

Werbung: Herzlichen Dank für die Bereitstellung. 

 

Autor: John Marrs
Verlag: Heyne Verlag
Erschienen: 09. Juni 2020
Format: ebook

 

 

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(Tinas Rezi)

 

Inhalt

 

»Guten Morgen, Claire. Sie dürften bemerkt haben, dass sich Ihr Fahrzeug nicht mehr unter Ihrer Kontrolle befindet. Ab sofort bestimme ich, wohin Ihre Fahrt geht. Im Augenblick gibt es nur eines, das Sie wissen sollten: In zwei Stunden und dreißig Minuten sind Sie höchstwahrscheinlich tot.« Als die hochschwangere Claire Arden diese Worte aus dem Lautsprecher ihres nagelneuen selbstfahrenden Autos vernimmt, hält sie es zunächst für einen schlechten Scherz. Schnell stellt sich jedoch heraus, dass sie tatsächlich in ihrem Wagen gefangen ist. Und sie ist nicht die Einzige – noch sieben weitere Passagiere sind in derselben Situation: Die Systeme ihrer Autos wurden geknackt, und nun befinden sie sich auf einem fatalen Kollisionskurs. Doch damit nicht genug: Der Hacker streamt das ganze live im Internet, und die Zuschauer entscheiden über Leben und Tod der acht Passagiere …

Meinung

 

In diesem fiktiven Großbritannien in der Zukunft sind Autos, die autonom fahren, zur Normalität geworden. Man setzt die Kinder hinein, programmiert das Ziel oder ruft sich ein Taxi und kann währenddessen lesen, Computerspiele spielen usw. Auch in anderen Bereichen wie Smart Watches und Mobiltelefonen ist die künstliche Intelligenz wesentlicher Bestandteil des täglichen Lebens.

Protagonistin Libby wird als Bürgerin in eine Kommission berufen, die tödliche Unfälle mit den computergesteuerten Autos daraufhin bewertet, ob Mensch (also das Opfer) oder Maschine Schuld haben.

Plötzlich werden acht Autos von einem Hacker übernommen, der damit droht diese in 2,5 Std kollidieren zu lassen. Die Kommission soll mit Hilfe der Öffentlichkeit entscheiden, wer überleben darf - nur um immer wieder festzustellen, dass der Hacker ihnen nur Ausschnitte des Ganzen zeigt und sie mit ihren Annahmen völlig falsch liegen. Auch die Öffentlichkeit lässt sich anstacheln und es entstehen wahre Hetzjagden, was mir beim Lesen sehr oft eine Gänsehaut beschert hat – kann man es doch 1:1 auf aktuelle Geschehnisse in sozialen Medien übertragen.

Als Leser ist man genauso betroffen, wie die Personen in der Kommission: man stimmt ihrem Urteil zu und macht dabei die gleichen Fehler wie sie, wenn plötzlich wichtige Informationen vorenthalten wurden und das jeweilige Entführungsopfer in einem völlig anderen Licht dasteht.

Am Anfang von jedem Kapitel findet man übrigens Auszüge von Twitter mit den meistgenutzten Hashtags während der Entführung, Schlagzeilen aus Onlinenachrichten usw. was die Bestürzung beim Lesen noch untermauert hat und die Geschehnisse noch realer werden lassen.

 

Die Handlung wird abwechselnd aus der Sicht der Entführten und aus Libbys Perspektive erzählt; die kurzen Kapitel enden jeweils mit Cliffhangern und die Spannung wird immer weiter hochgeschraubt. Wie schon im Vorgänger „The One“ bin ich begeistert vom Schreibstil, dieser ist locker und flüssig zu lesen und macht es einem - zusammen mit der unglaublichen Handlung - sehr schwer, das Buch an die Seite zu legen.

Großartig fand ich auch den Bezug zu MatchYourDNA aus „The One“, das hat für mich super zusammengepasst.

 

Die Charaktere sind so detailliert gezeichnet, wie es bei so vielen Personen möglich ist aber trotzdem völlig authentisch. Natürlich sind die Reaktionen der Menschen und die Hintergründe manchmal etwas krass, aber das Horrorscenario ist trotzdem durchaus vorstellbar und die Aktionen und Reaktionen der Charaktere waren gut herausgearbeitet.

 

Ich bin wieder einmal total begeistert von der Sogwirkung des Schreibstils und er genialen Handlung, mittlerweile würde ich alle Bücher des Autors, ohne zu zögern, kaufen.

 

Fazit

 

Ein geniales Buch, mit einer gesellschaftskritischen Botschaft. Absolut spannend umgesetzt – eine klare Leseempfehlung.

 

14.07.2020