Autor: Kerstin Ruhkiek
Verlag: Drachenmond Verlag
Erschienen: 03. Dezember 2018
Format: ebook
(Tinas Rezi)
Inhalt:
Jedes Mädchen hat ein schmutziges Geheimnis. Jedes. Auch du. Doch was würdest du tun, wenn dein Geheimnis eigentlich meins wäre, und nur ich, nicht du, die Wahrheit kenne?
Und was geschah mit Femke Star?
Einst waren Femke und Anouk beste Freundinnen, bis ein Verrat die beiden entzweite. Was blieb, war die Hassliebe zweier Mädchen, die sich in unterschiedliche Richtungen entwickelt hatten. Doch als
Femke eines Tages Anouk um Hilfe bittet, kommt es zu einem schrecklichen Unfall, der Anouks Leben für immer verändert.
Von hässlichen Erinnerungsfetzen geplagt, versucht Anouk herauszufinden, was Femke widerfahren ist, und stößt dabei auf eine Mauer des Schweigens. Und auch die Zeit arbeitet gegen sie, als Anouk die
Hauptverdächtige eines Verbrechens wird, das sie nicht begangen hat …
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Triggerwarnung: Dieses Buch enthält mögliche Auslösereize, die bei Personen mit posttraumatischer Belastungsstörung zu einer Verschlechterung ihrer Symptome führen können.
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“Aufrüttelnd und verstörend. Ein spannender Jugendthriller, den auch Erwachsene lesen sollten!” – Sebastian Fitzek
(Text von der Verlagsseite)
Meinung:
Also, ich bin immer noch sprachlos. Lange ist es her, dass mich ein Buch so mitgenommen hat. Zum Inhalt sage ich hier nichts weiter, da es sonst einfach zu viel spoilern würde.
Nur eins: Es geht um wichtige Themen, wie sexuellen Missbrauch, Vergewaltigung, seelische Grausamkeit und Erpressung und und und...
Ich musste zwischendrin immer wieder Pausen machen, weil das Gelesene verarbeitet werden und einfach sacken musste.
Es gibt ja Wohlfühlbücher... und dann gibt es solche, wie Femke Star, die dich einfach verstören (manchmal auch zerstören) und aufrütteln. Eigentlich ist Lesen für mich ein Rückzug in andere Welten, zum Abschalten und träumen aber manchmal muss es eben auch ein solches sein, mit einem Thema, bei dem man nicht wegschauen kann...es am liebsten aber will (und von dem ich definitiv nicht träumen möchte).
Die Gefühlswelt der beiden Freundinnen hat die Autorin für mich sehr gut beschrieben, man fühlte sich beim Lesen nicht wohl, war befangen und verwirrt, zum Einen wegen des verstörenden Inhalts und weil die Umsetzung der Story einfach außergewöhnlich ist. Der Schreibstil gefällt mir sehr gut, flüssig zu lesen und man taucht - ob man will oder nicht - tief in die Geschichte ein. Man erfährt nicht nur viel über das Thema und die Hintergründe, sondern auch, was es mit den Betroffenen machen kann.
Ihr seht, es ist nicht einfach viele Worte zu finden. Für etwas, das unbegreiflich scheint, aber wahrscheinlich so (oder so ähnlich) viel zu oft passiert. Deswegen schreibe ich diese Rezension - auch wenn ich das Gefühl habe, nichts zu sagen, muss darüber gesprochen werden: diese Themen werden oft genug totgeschwiegen oder verharmlost.
Wichtig zu erwähnen ist das Requiem. Habt Ihr das letzte Puzzleteil gesehen? ... und da ich wieder mal nicht spoilern möchte, schreibt mir doch einfach, wenn ihr drüber reden wollt :)
Fazit:
Ein so wichtiges Buch. Es rüttelt auf, regt zum Nachdenken an und sollte von viel mehr Menschen wahrgenommen werden. Es ist lange her, dass mich ein Buch so sehr nach dem Lesen beschäftigt - seit dem Ende lässt mich das beklemmende Gefühl irgendwie nicht mehr los.
Definitiv eine Leseempfehlung, wenn man mit dem Thema umgehen kann.
Hier geht es zur Verlagsseite.
13.09.2019