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Autor: Jana
Taysen
Verlag: Kirschbuch
Verlag
Erschienen:
22.09.2020
Format: ebook
(Tinas Rezension)
Inhalt
Dein Verstand weiß, dass du niemandem mehr trauen kannst – aber was tust du, wenn dein Herz etwas anderes verlangt?
Die Welt, wie wir sie kannten, existiert seit einer verheerenden Pandemie nicht mehr. Die junge Smilla weiß, dass es keinen Platz für Liebe und Glück geben kann. Bis sie ihren einstigen Nachbarn Falk wiedertrifft ...
Doch dann überschlagen sich die Ereignisse und Smilla befindet sich mitten in einer Spirale aus Verrat und Lügen. Wem kann sie noch trauen? Und welche zwielichtige Rolle spielt Falk bei alledem?
Meinung
Auf dieses Buch war ich wahnsinnig gespannt, der Klappentext lässt eine dystopische Welt erahnen, nur das Cover hat für mich anfangs nicht wirklich dazu gepasst. Trotzdem habe ich mich auf dieses Abenteuer eingelassen und bin nach Beenden von „Wir verlorenen“ wirklich froh darum.
Smilla lebt mit ihrer Schwester in einer Welt nach einer verheerenden Pandemie und nichts ist mehr, wie es war. Es herrscht Anarchie, das Gesetz des Stärkeren wird gelebt und um zu überleben, verstecken die Geschwister sich mit einer Handvoll anderer Menschen in einem Bunker. Diesen und die nähere Umgebung haben sie soweit an ihre Bedürfnisse angepasst, dass es zum Leben reicht. Trotzdem sind sie ständig auf der Hut und versuchen, ein Leben im Verborgenen zu führen. Als Smilla auf Falk trifft, der ganz anders lebt und in der Welt, wie sie heute ist, viele Vorteile sieht, scheint das Leben im Untergrund aufzufliegen...
Wow, was für ein geniales Buch. Man entdeckt mit Hilfe von Smilla die Welt, wie sie nach der großen Pandemie geworden ist. Eine schreckliche Krankheit – deren Inkubationszeit wahnsinnig kurz ist (nach Ansteckung stirbt man innerhalb weniger Stunden), hat die Menschheit dezimiert und die geordneten Gesellschaftsformen zerstört.
Ich war absolut gefesselt, denn Jana Taysens Schreibstil lässt einen ungeschönt und ehrlich an der neuen Welt, und Smillas versuchtem Festhalten an alten Werten und Gepflogenheiten, teilhaben. Man erfährt von Smillas innerem Kampf, für ihre Schwester da zu sein, aber auch sich selbst und ihre Gefühle in diesen neuen Umständen nicht zu verlieren.
„Diese Welt war nicht dafür gemacht, in alberne Schwärmereien zu verfallen. Sie machten einen blind für das Wesentliche.“ (Pos. 1841)
Ich finde sie als Charakter wirklich gelungen und absolut authentisch, ihre Entwicklung während der Handlung war für mich absolut nachvollziehbar, sie hat mir als Protagonistin wahnsinnig gut gefallen. Auch jeder einzelne andere Charakter war für mich sehr authentisch, denn es gibt verschiedene Wege für die jeweiligen Personen, das Beste aus dieser neuen Welt zu machen. Die einen verstecken sich vor Plünderern und versuchen, sich selbst und ihre Lieben im Verborgenen zu versorgen und andere sind diese Plünderer, die davon überzeugt sind, sich in dieser Zeit notfalls mit Gewalt zu nehmen, was sie brauchen. Es gibt auch eine Sekte, die der Meinung ist, dass die Pandemie eine Strafe Gottes sei. Diese einzelnen Sichtweisen auf die Situation fand ich perfekt und glaubhaft dargestellt.
Da es sich um den ersten Band einer Reihe handelt, bleibt das Ende offen und viele Fragen sind unbeantwortet geblieben. Und deshalb bin ich wahnsinnig froh, dass dieses Buch nicht als Einzelband
bestehen bleibt, denn die Autorin schreibt schon fleißig am zweiten Band.
Fazit:
Ich bin restlos begeistert. Ein packender Auftakt in einer dystopischen, post-pandemischen Welt, mit einer starken und authentischen Protagonistin. Ich würde gern noch so viel mehr lesen und konnte es gar nicht fassen, als ich plötzlich am Ende des Buchs angekommen war. Ich habe dieses Buch in mein Herz geschlossen und nehme es in meine absoluten persönlichen Highlights auf und hoffe, ihr werdet es alle lesen! Ich freue mich jetzt schon wahnsinnig auf die Fortsetzung.
22.09.2020